Das letzte Update zu den Webseiten ist ja schon ein Weilchen her. Ich will mal eine Zusammenfassung geben, was sich in und um die Webseite herum getan hat. Dabei gibt es Großartiges zu berichten; um Sachen, die ich wieder ausgegraben habe und noch nicht ganz zu Ende geführt habe, und leider geht es auch um unerfreuliche Ereignisse, die einem das Webmaster-Leben verleiden.
Insgeheim habe ich die Hoffnung, dass jetzt alle fix durchgeimpft werden und dann ein wenig Normalität einkehrt. Damit ergäbe sich die Chance, die im letzten Jahr abgesagte Reise nach Paris nachzuholen. Da habe ich so manchmal dran gedacht, als ich jetzt das Register für »Maigret als möblierter Herr« erstellt habe, und da kam mir auch der verwegene Gedanke, das Buch »abzulaufen«.
Georges Simenon war anfangs mehr Journalist als Schriftsteller. Seiner Feder entsprangen eine Reihe von Reportagen und das bis in die 30er Jahre hinein. Simenon verband seine Reiselust mit dem Nützlichen: Er schrieb über das, was er erlebte. So können wir uns heute ein Bild davon machen, wie es im kolonialen Frankreich aussah und was Mysteriöses auf Galapagos passierte.
Bitter ist natürlich, dass er es nicht einmal auf die Titelseite geschafft hat. Zwischen den vielen Schönen und Reichen, die sich in diesem Heft präsentierten (oder präsentiert wurden), taucht der liebe Simenon erst auf der letzten Doppelseite auf – dafür dann aber richtig. Mit der Schlagzeile: »Ich habe Maigret satt«.
Allein und arm, das ist die Lebensweise von Kartäusern. Es gibt, wenn man einem Kartäuser-Orden beigetreten ist, verschiedene Arten, wie man sein Mönchsleben bestreitet. Keine hört sich so an, als würde man dabei einen Likör aus Kräutern erfinden. Die Kartäuser-Mönche stellen diesen Likör nun schon seit langer Zeit her. Aber sie hatten das Glück, das Rezept geschenkt zu bekommen.
Über bestimmte Sachen gehe ich einfach locker und flockig hinweg, denke mir nicht viel dabei. An anderen Sachen bleibe ich hängen und frage mich: Warum nur? Und plötzlich lese und sammle ich Information über Angelegenheiten, die ich vorher nie für interessant empfunden habe, die mich auch nie beschäftigt haben. Mein Interesse an der Flora ist beispielsweise wirklich klein.
Das ist über alle Maßen erfreulich! Nein, leider kann ich nicht verkünden, dass dieser Film irgendwo ausgestrahlt wird oder auf einem Datenträger erscheinen würde – das wäre wohl zu viel des Jahresanfangglücks – aber es gibt ein wenig Bildmaterial aus einem Prospekt. Bei der Gelegenheit fiel mir auf, dass es noch einen Bug bei der Suche nach Filmen gab. Der wurde korrigiert.
Im März 1966, vor fast fünfundfünfzig Jahren, erschien dieses Filmprospekt zu dem Film »Drei Zimmer in Manhattan«. Die Geschichte eines Künstlers, der nach New York kommt und dort seine Liebe trifft, erinnert nicht von ungefähr an die von Denyse und Georges. Für ihre Darstellung der Kay wurde Annie Girardot mit dem Darstellerpreis der Biennale 1965 ausgezeichnet.
Simenon hat sich nicht mit Ruhm bekleckert, als er in seiner Jugend Artikel mit antisemitischen Einschlag veröffentlichte. Er distanzierte sich davon recht deutlich, aber nicht von Menschen, die diesen Ansichten treu geblieben waren. Man kann eine gewisse Ironie darin sehen, dass ausgerechnet er in Deutschland einen jüdischen Verleger hatte und sich sein Siegeszug hierzulande deshalb verzögerte.
Heute Morgen kamen wir aus dem Haus und es hatte geschneit. Es war kein schöner Schnee, der da gekommen ist, sondern eher von der feuchten Art. Ein Schneeball aus solch einem Material möchte man nicht abbekommen. Aber das Vergnügen, wenn man es so nennen möchte, war von kurzer Dauer. Schon am Abend war alles weg. Sonst noch was? Ja, es gab Post.
Da habe ich gerade eine halbe Stunde damit zugebracht, herauszubekommen, warum in der deutschen Übersetzung von »Weihnachten bei den Maigrets« Torrence gegenüber Maigret behauptet, dass die junge Dame »sich zur Rue de Maubeuge in die Nähe der Gare du Nord« hat fahren lassen. Beim Lesen dachte ich immer: »Warum denn ›Nähe der Gare du Nord‹?« Das hört sich für mich weder schön noch richtig an.
Gestern, keine fünfundvierzig Minuten, nachdem ich in einem Tweet erwähnte, dass dieses Hörspiel noch nicht zum Download zur Verfügung stände, und den NDR damit anstupste, konnte man das Hörspiel »Der Buchhändler von Archangelsk« herunterladen. Ob es wirklich mein Tweet war, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, denn eine Reaktion gab es nicht. Aber nun konnte ich das Stück heute Morgen nachhören.