Die Unzertrennlichen


Zusammenfassung

Der Autor schildert in seinem Bericht den Beginn der Maigret-Reihe und stellt dazu fest: »Der Publikumserfolg einer Serienfigur bringt neben unbestreitbaren Vorteilen für den Autor auch Nachteile mit sich. Er erzeugt eine drängende Nachfrage der Leser und Verleger nach immer mehr, die ihn festnagelt und in seinen sonstigen literarischen Plänen einengt. Arthur Conan Doyle und andere haben das Problem gewaltsam zu lösen versucht, indem sie ihre zum Quälgeist gewordene Figur umbrachten. Anders Simenon. Er muss keine Mordpläne schmieden, denn nach einer Anfangsphase, in der in neunzehn Monaten neunzehn Maigrets erscheinen, kann er sich von der Figur lösen und sich seinen Non-Maigrets oder auch »harten« Romanen zuwenden.«
Der Autor schreibt den enormen Erfolg, den Maigret hatte, auch der Tatsache zu, dass die Maigrets geradezu nach einer Verfilmung riefen. »Dass die außerordentliche Popularität und Wirkung der Maigrets kein rein literarisches Phänomen ist, sondern auch aus den zahlreichen Verfilmungen resultiert, wusste Simenon. Er akzeptierte es und tat vielleicht sogar das Seinige dazu, indem er das Gesicht seines Kommissars nie eindeutig beschrieb.« Obwohl Simenon von dieser Wirkung wusste, schaute er sich Verfilmungen seiner Werke nicht an. Simenon sagte: »Wie würden Sie den reagieren", pflegte er sich höflich zu entschuldigen, »wenn plötzlich eines Ihrer Kinder, durch die Zauberei der Schönheitschirurgie verändert, vor Sie treten würde?«
Maigret hat Simenon zu einem gemachten Mann, ihn aller finanzieller Sorgen entledigt. Aber nicht nur dieser Aspekt ist es, der Simenon gegenüber dankbar machte. So sagte er: »Ich schulde ihm großen Dank, denn mit seiner Hilfe habe ich aufgehört, ein anfänger zu sein und bin für lange Zeit ein Romancier geworden.«