Die Macht der Gewohnheit
Zusammenfassung
Maigret ging ins Kino, Simenon weniger, ein seine eigenen Filme schon gar nicht. Dem Erfolg seiner Stoffe im Kino hat das nicht geschadet. Der Artikel könnte fast als Antwort auf den drei Wochen zuvor erschienen Artikel von Jörg Becker dienen, in dieser ebenfalls über die Verfilmbarkeit von Simenons Stoffen schrieb. Althen ist der Meinung, dass es fast unmöglich ist einen Simenon zu verfilmen. Beispiel: »Wenn etwa »Der Uhrmacher von Everton« mit dem Satz beginnt: »Bis Mitternacht oder vielmehr bis um ein Uhr morgens verlief der Abend wie jeder andere auch, genauer gesagt wie an jedem Samstag, der sich von den anderen Tagen ein wenig unterschied.« – dann kann man sich ausmalen, daß ein Film fünf Minuten bräuchte, um jenes Gefühl zu erzeugen. Im Buch ist es ein Satz, der erste Satz. Damit beginnen schon alle Schwierigkeiten. Denn Simenon ist immer auf der Suche nach jenem Moment, in dem das Leben zur Gewohnheitssache geworden ist – und also zur Falle. Gerade Gewohnheiten sind aber ein natürlicher Feind des Kinos, das die Dinge andauernd in Bewegung halten muß.« Der Autor meint, dass die Filme, die sich überhaupt nicht an das Drehbuch gehalten hätten, die besten Filme geworden sind.