Für die damaligen Verhältnisse hat Simenon seinen Kommissar ordentlich durch die Weltgeschichte geschickt – nach England kam sicher nicht jeder, schon gar nicht nach Amerika. Aber Maigret hat es geschafft! Ich liebe Gespräche über Simenon und Maigret, es gibt immer wieder erfrischende Erkenntnisse und Hinweise. So auch diese Woche, als im Gespräch die Bemerkung fiel, der Kommissar wäre auch in Afrika gewesen.
Es wurde langsam dunkel, da schaltete ich gestern Abend die Stereo-Anlage ein. Kurz darauf gab es sonderbare Laute aus den Boxen. Zumindest empfand das unser Kater so, denn er schaute irritiert. Normalweise war das Abspielen von Gesprochenem mit flackernden Bildern verbunden, die es heute aber nicht gab. Eine Damenstimme kündigte an, dass die Geschichte des Passagiers vom 1. November erzählt werden würde. Ein Hörspiel.
Für solche Hinweise bin ich immer sehr dankbar! Uwe Meinhold wies mich darauf hin, dass man im Schweizer Hörspiel-Archiv ein Hörspiel aus dem Jahre 1953 nachhören kann. Dabei handelt es sich um »Maigrets Pfeife« aus dem Jahr 1953. Bei der Bearbeitung handelt es sich nach Angaben des Hörspiel-Archivs um eine der frühesten Hörspiel-Bearbeitungen eines Simenon-Stoffs überhaupt und die erste Bearbeitung in der Schweiz.
Da bieten sich gerade zu Vergleiche an, zumal die beiden Hörpakete zu moderaten Preisen erscheinen. Der Deutsche Audio Verlag hat dieser Tage eine Box mit fünf Maigret-Hörspielen aus dem Fundus des Bayerischen Rundfunks herausgeben, die um 1960 herum entstanden sind. Paul Dahlke, der als Maigret-Sprecher dient, wird auf der Webseite von d-a-v als Volksschauspieler beschrieben und gab Maigret in sechs Fällen.