Über den Film selbst ist an dieser Stelle erst einmal wohl alles gesagt worden. Die Varianten für das häusliche Filmvergnügen sind nun herausgekommen. Ich habe einen Blick auf die DVD-Variante geworfen, denn interessant ist in erster Linie die Ausstattung, die über den Hauptfilm hinausgeht. Das wird kein sehr langer Blick, denn das Bonus-Material der DVD ist etwa vierzig Minuten lang.
Wer, frage ich mich, verschickt eine Ansichtskarte, auf dem ein Gefängnis abgebildet ist? Die Frage stellt mich vor ein Rätsel. Die Eltern, die den Verwandten mitteilen wollen, dass »Söhnchen im Augenblick gut untergebracht ist«, oder waren es die Insassen, die Freunden schreiben wollten, dass »sie vor dem Gebäude am Soundsovielten abgeholt werden wollten«. Völlig unklar.
Wird wahrscheinlich vielen Leuten so gehen: Bei drögen Aufgaben wird nach jedem ablenkenden Strohhalm gegriffen. Mir ging das so, als sich vor einiger Zeit die bibliografischen Angaben der Romans durs überprüfte. Hier ein Jahr, dass gerichtet werden musste, da ein Entstehungsort. Und zwischendrin gab es Orte, die nur einmal auftauchten und unter die Lupe genommen wurden – als Ablenkung.
Leser:innen dürfte an Kriminalgeschichten unterschiedliche Aspekte interessieren. Manchmal ist die Frage, wie der Fall aufgeklärt wird. Oft natürlich auch, wer die Tat verbrochen hat. Und wenn die Aufklärung erfolgt ist, ist es schon interessant zu erfahren, wie es mit der Täterin oder dem Täter weitergeht. Simenon führt seine Geschichten recht oft über die eigentliche Auflösung hinaus.
Die Webseite besteht nicht nur aus Worten und ein paar Bildern. Eine Menge Technik ist ebenfalls mit im Spiel. Was sich an dieser im Unterbau von maigret.de geändert hat oder was sich an der Gestaltung änderte, fasse ich regelmäßig zusammen. Vielleicht finden die geschätzten Leser:innen Hinweise auf Funktionen, die sie in Zukunft auch gern auf der Webseite nutzen wollen.
Eine Geheimdienst-Geschichte könnte sich als sehr interessant erweisen. Dieser Gedanke ist inspiriert von zahllosen James Bond-Filmen und anderen Spionage-Kino-Krams, der oft sehr unterhaltsam und actiongeladen daherkommt. Liest man sich die nüchterne Historie dieser Institutionen durch, überkommt einem ein Gähnen. Das scheint nur eine Behörde zu sein!
Was fehlt, ist eine packende Serie mit Maigret, die auch jüngere Zuschauer fesselt und Begeisterung erzeugt. Eine Mischung aus Spannung und Humor. Ein wenig wie zu Rupert Davies-Zeiten. Dann würde das mit dem Kommissar-Merchandising auch viel besser funktionieren! Und es gäbe Enthusiasten, die sich mit den kulinarischen Aspekten der Geschichten befassen würden.
Nicht, dass nicht genügend Stoff auf Halde liegt, über den ich noch zu schreiben habe. Hin und wieder stolpere ich über Angebote, die ich einfach interessant finde und wenn es das Budget nicht strapaziert, dann wird der Kaufen-Knopf gedrückt. So auch bei dem Angebot einer Reihe von Heften aus der Edition »le saint – DÉTECTIVE MAGAZINE«. Das hörte sich nach einer Gelegenheit an!
Der Koch Émile Fayolle wollte seine Frau umbringen. Er hatte Gründe, von denen viele Leute sagen würden, dass es keine guten wären. Fayolle war nicht der Typ, der solche Fragen mit irgendwem diskutierte. Für ihn lag es nahe, die Angelegenheit durch eine Mahlzeit zu erledigen – wie man kocht, war ihm geläufig. Wie sich solche durch Gifte anreichen lassen nicht.
Für das englische Wort »craze« gibt es eine stattliche Anzahl von Übersetzungen. Von »Begeisterung« über »verrückt« bis hin zu »Wahnsinn«. Der Kontext ist das entscheidende. Der hat sich mir immer noch nicht erschlossen, wenn davon die Rede ist, dass Irving Berlin einen »national dance craze« auslöste. Ich tendiere zu dem milden ersten Begriff der Liste.
Dies wäre die Gelegenheit, ein Loblied auf meine Volksbank zu singen – aber wen würde das interessieren? Diejenigen, die sich bei Google über die Bank auslassen, die sich unmittelbar hinter der Königlichen Oper von Lüttich befindet, klingen sauer und bezeichnen den Service des Instituts als kafkaesk. Zu Simenons Zeiten war dort übrigens kein Geldinstitut beherbergt.
Monsieur François Gayot de Pitaval war ein Spätstarter, was die Juristerei anging. 1673 in Lyon geboren, ging er in seiner Jugend nach Paris, um Abt zu werden. Eine Laufbahn in der Kirche erschien ihm nicht attraktiv, weshalb er in die Arme ging. Ziemlich spät fing er an, sich für die Rechtswissenschaften zu interessieren und begann ein Studium. Damit machte er sich einen Namen.