Dies wäre die Gelegenheit, ein Loblied auf meine Volksbank zu singen – aber wen würde das interessieren? Diejenigen, die sich bei Google über die Bank auslassen, die sich unmittelbar hinter der Königlichen Oper von Lüttich befindet, klingen sauer und bezeichnen den Service des Instituts als kafkaesk. Zu Simenons Zeiten war dort übrigens kein Geldinstitut beherbergt.
Monsieur François Gayot de Pitaval war ein Spätstarter, was die Juristerei anging. 1673 in Lyon geboren, ging er in seiner Jugend nach Paris, um Abt zu werden. Eine Laufbahn in der Kirche erschien ihm nicht attraktiv, weshalb er in die Arme ging. Ziemlich spät fing er an, sich für die Rechtswissenschaften zu interessieren und begann ein Studium. Damit machte er sich einen Namen.
Unlängst bekam ich eine Mail, in der Bezug genommen wurde auf »Meerschweinchen«. Wie es mir gelungen ist, einen Zusammenhang zwischen Simenon und die putzigen Haustierchen herzustellen, wollte mir nicht in den Sinn. Aber der Tippgeber bezog sich auf Hermann Alexander Graf Keyserling, und an den konnte ich mich durchaus erinnern. Also was war mit dem Meerschwein?
Hörte man von den Filmfestspielen in Cannes dieses Jahr, dann war die Rede davon, dass Harrison Ford für sein Lebenswerk geehrt wurde. Erwähnt wurde auch, dass die Regisseurin eines französischen Films ruppig unterwegs war und es keine Konsequenzen hatte. Außerdem würde in ihrem Streifen ein recht sprachloser Johnny Deep mitspielen. Irgendwas von Simenon? Aber ja!
Hat ein Wirt die Zeit, mit einem Gast zu spielen, ist höchstwahrscheinlich in seiner Kneipe oder in seiner Bar nicht viel los. Spielt er dabei um Geld, so wird der Ausschank-Beauftragte keine Ablenkungen erwarten, schließlich will man, sieht man sich auf der Siegerstraße, nicht ein Wein einschenken oder Bier zapfen. Es war so ein Abend und Génaro spielte an der Theke.
Geht natürlich nicht, wie jeder Kenner der Ratespiele des deutschen Fernsehens unschwer erkennen wird. Ist ja schließlich ein Konsonant! Das »k« würde ich trotzdem gern haben und zwar für die Straße »Rue Puits-en-Sock«, welche im Lütticher Viertel Outremeuse zu finden ist. Warum das sowohl in französischen wie auch deutschen Ausgaben fehlerhaft ist - ein Rätsel!
Im »Le Petit Marseillais« vom 21. September 1927 wird berichtet, dass im damaligen Leningrad ein Prozess gegen monarchistische Agenten begonnen hätte. Das Grüppchen wäre von Finnland ins Land gekommen. Sie teilten sich. In Leningrad verübten sie einen Anschlag auf so etwas wie einen Business-Club – ein Vereinshaus von Kommunisten ist wahrscheinlicher.
Kommt man nicht weiter, hilft es sich von dem Problem zu entfernen. Maigret macht dies, als er im Fall von Émile Boulay nicht vom Fleck kommt. Er fragt in einem Hotel nach, ob noch ein Zimmer zur Verfügung stehen würde und als das der Fall ist, schnappte er sich Madame Maigret für den Kurztripp. Nun hatte sich der Kommissar aber nicht irgendein Hotel ausgesucht.
John Simenon sprach davon, dass er mit der von ihm unterstützten Comic-Reihe – der erste Band erschien im Februar diesen Jahres – das Leben seines Vaters in Bilder bringen wollte. Eine gute Idee, zumal die Umsetzung auch eine gelungene ist. Als ich das las, ahnte ich nicht, dass im letzten Jahr ein Comic erschienen ist – wohl ohne Unterstützung aus der Familie.
Ein Sonnabend-Nachmittag, schönster April-Sonnenschein. Die Kissen für unsere Veranda-Garnitur sind noch eingelagert, weshalb ich auf dem etwas harten Outdoor-Sofa lag. Mit dabei die gerade erschienene Novelle von Freddy Derwahl, deren Titel ein Simenon-Thema verspricht. Auf meinem Brustkorb hatte sich Marie niedergelassen und ließ es sich gut gehen.
Die bunten Taschenbücher mögen kleine Wälzer sein, bei »ernstzunehmenden« Comics ist der Umfang jedoch nicht das entscheidende. Verwundert war ich nicht, dass der Band mit zweiunddreißig Seiten daher kam. Eher war ich irritiert, dass das titelgebende Boot gar nicht erwähnt wurde. Bis ich auf dem Titel entdeckte, dass ich Band 1 in den Händen hielt.
Sammelbände mit Simenon-Romanen gibt es wie Sand am Meer. Warum also einen aus den 70er-Jahren hervorheben, an dem zumindest der Inhalt nicht besonders ist? Die Maigrets, die in ihm erschienen, gehören zum fiktiven Spätwerk Simenons. Das streckte sich jedoch. Und dass es ein Buchklub-Titel war, macht diesen Band auch nicht besonders. Es ist der Einband.