Wie hätte sich Maigret als Kommissar in so einer Situation verhalten? Ein Mord ist geschehen und der einzige Tatverdächtige ist von dem Verdacht befreit worden. Da kommt der vage Hinweis, dass es sich bei dem Mörder um einen Deutschen handeln könnte. Die Ermittler stürzen sich auf diesen dargebotenen Honigtopf. Aber nicht nur sie: Vor dem Haus der Verdächtigen versammelt sich Tag für Tag eine Gruppe von Leuten, die mit jedem Tag größer, lauter und hitziger wird.
Wenn die Frau verschwindet, kann man zur Polizei gehen und den Verlust melden; oder man kann so tun, als ob nichts passiert wäre, die Frau einfach mal für kurze Zeit verreist wäre. Jonas Milk entscheidet sich für die Wegfahr-Variante und liegt schrecklich daneben. Aus der kleinen Lüge wird ein großes Drama, denn seine Frau Gina kehrt nicht zurück und die Nachbarn und Verwandten fangen an, nachzufragen. Milk hängt schon im Lügennetz.
Es gibt Nobelabsteigen, in denen die Gäste auf unkonventionelle Weise für einige Stunden verwöhnt werden, die auf ihren guten Ruf eifrig bedacht sind. Es passt ihnen überhaupt gar nichts ins Konzept, wenn diese Klientel sich vor der Tür niederschießen lässt und im Anschluss, wie nicht anders zu erwarten, die Polizei aufmarschiert und die anderen Kunden verschreckt. Maigret muss sich um Chabut kümmern, der vor so einer Absteige ermordet wurde. Der Mann, das ermitteln die Inspektoren schnell, hatte nicht nur Freunde.