Über die Story

Wie schon Über Charlie Chaplin ist auch dieser Text ein Ausschnitt aus dem Buch Als ich alt war. Diesen sollten man sich zu Gemüte ziehen, wenn es interessiert, was Simenon liest. Denn sein Geschmack ist wirklich sehr aufschlussreich.

Diesen seinen Geschmack aufzuschreiben, diese Idee könnte ihm gekommen sein, als er wieder einmal einen dieser Fragebögen erhielt, auf denen er danach befragt wurde, was er für Bücher mit auf eine einsame Insel nehmen würde. In diesem Artikel verrät er nicht, welches Buch das ist, sondern vielmehr, wie er gelesen hat. Wie er zu den unterschiedlichsten Zeiten seines Lebens gelesen hat. Hin und wieder eine Vorliebe für Proust, dann einmal wieder für Balzac unter seinen Landsleuten. Faulkner wird erwähnt, Mann mit seinem Zauberberg. Nicht zu vergessen:

Unter den Amerikanern galt meine größte Sympathie Mark Twain und dem Zöllner mit dem Wal.

(Unter uns, unter den vielen Zitaten von Mark Twain, den auch ich liebe, ist mir folgendes eigentlich mag ich folgendes besonders: Man könnte viele Beispiele für unsinnige Ausgaben nennen, aber keines ist treffender als die Errichtung einer Friedhofsmauer. Die, die drinnen sind, können sowieso nicht hinaus, und die, die draußen sind, wollen nicht hinein.)

Simenon, das ergibt sich aus dem Text, liest Querbeet, ein Hüpfer unter den Lesern, der eine Anregung aus dem einen Werk mit auf seinen Bestellzettel für den nächsten Buchhandlungsbesuch schrieb: so wanderte er munter von einem Fachgebiet zum nächsten, verschlag alles, was es gab, ohne sich einzubilden, dass er den Stoff nach dem Lesen verstanden zu haben.

Er beendete diesen Text mit den Worten: Ich hätte besser daran getan, meinen Roman zu schreiben.