Die Figur des Vautrin, der in Balzacs »Menschlicher Komödie« auftritt, war dem damals sehr bekannten Eugène François Vidocq nachempfunden. Zeitgenossen des Schriftstellers wie Victor Hugo und Alexandre Dumas taten es Balzac gleich und bedienten sich. Als Vidocq seine ersten Memoiren veröffentlichen wollte, waren sie es, die ihn zur Ausführlichkeit drängten.
Manchmal verliert man sich in Recherchen und springt von einem Thema zum nächsten, stellt fest, dass das alles fürchterlich interessant ist und aber so gar nichts mit Simenon zu tun hat. Oder der Ausgangs- oder Endpunkt sind nur durch einen ganz dünnen Faden mit dem Schriftsteller verbunden. Soll man die Überraschungen nun für sich behalten? Nöö.
Die Überschrift tönt ein wenig so, als würden die Maigrets – Amsterdam-like – direkt an einem Kanal wohnen und der Kommissar könnte zu seinem Arbeitsplatz mit dem Boot fahren. Wäre eine nette Idee, nur nicht umsetzbar. Die Aussage an sich ist nicht falsch. Die Maigrets hatten am Boulevard Richard-Lenoir einen Kanal vor der Tür. Gar nicht mal so klein.
Maigret lag immer noch im Bett und sinnierte über den Fall des Verrückten nach. Er hatte mittlerweile einiges herausgefunden, über die Umstände der Tat und, um hier nicht zu spoilern, hört die Geschichte über den Verrücken von Bergerac an der Stelle auch schon auf. Es ist eine Telefonnummer, die man als Auslöser für den folgenden Eintrag betrachten kann. Paris Archive 11467. Maigret interessierte, wer dahinter steckte.
Konkrete Politik spielt im Werk von Simenon so gut wie keine Rolle. Politiker als Typus tauchen immer mal wieder auf, man weiß jedoch nicht, wofür sie stehen oder was sie politisch wollen – das spielt keine Rolle. Was zeichnet sie dann aus? Im Falle Maigrets geht es meist um einen Gefallen, der erledigt werden soll, oder um die Beruhigung der Öffentlichkeit, damit die Popularität der Regierung oder des Politikers nicht leidet.
Maigret war nicht das erste Gewohnheitstier in der Kriminalgeschichte, aber wohl das erste Gewohnheitstier, was sich als Kriminaler in Paris niedergelassen hat. Ein kleines (Täter-)Profil.
Wer käme heute auf die Idee den Eiffelturm zu demontieren? Anfang des 20. Jahrhunderts wollte man das letzte Relikt der Weltausstellung von 1889 zu beseitigen. Gustave Eiffel, dem diese Idee überhaupt nicht behagte, versuchte den Eiffelturm zu retten, in dem er das heutige Wahrzeichen von Paris dem Militär zur Verfügung stellte.