Schon seit einiger Zeit beobachte ich, dass das Interesse an den alten Heyne-Ausgaben zunimmt. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als mir jetzt eine Datenspende angeboten worden ist – ein Liebhaber hatte alle Maigret-Cover der Heyne-Ausgaben gescannt und mir zur Verfügung gestellt. Ich habe sie mittlerweile auch online gestellt.
Wollen wir hier einmal die Klarheit der deutschen Sprache preisen? Ein Mörder ist jemand, der vorsätzlich jemanden umbringt. Es muss, wenn man es von der rechtlichen Seite sieht, noch mindestens ein Mordmerkmal erfüllt sein (beispielsweise niedere Beweggründe, Heimtücke etc.). Reden wir im Deutschen von einem Killer, dann meinen wir normalerweise einen besonders bösartigen oder professionellen Mörder.
Wie immer beginne ich mit einem kleinen Exkurs, bevor ich zum eigentlichen Punkt (oder Pünktchen) kommen werde. Als ich vor Jahren mit dem Aufbau der Datenbank angefangen habe, da dachte ich mir, es wäre »nett«, wenn ich die Übersetzer in den bibliographischen Informationen nennen würde. Sie bekamen ein Feld und ich habe es so gut, wie es möglich war, gefüllt. Mittlerweile sieht die Welt anders aus.
Meine alten Diogenes-Maigrets haben ganz schön was hinter sich. Sie fuhren mit mir in der alten Kieler Linie 34 zur Arbeit und natürlich auch wieder zurück. Sie lagen in Koffern bei meinen Reisen quer durch Deutschland. Man sieht es ihnen auch an. Schönheiten sind es nicht mehr. Aber sie halten noch und wenn ich etwas nachschlagen will, man mag drüber schmunzeln, dann greife ich schon aus nostalgischen Gründen zu diesen Büchern.
Wenn das Wetter schön wäre, hätte ich dieses Wochenende ein Problem. Denn einerseits wartet einiges an Arbeit im Garten auf mich. Aber das stürmische Wetter und der Regen laden nicht ein, dieser Tätigkeit nachzugehen. Also Webseite, also Frühjahrsputz im Bücherregal.
Ich hatte ja gerade beschrieben, was für eine »blöde« Arbeit die Zuordnung von Ausgaben zu den Covern ist. Manchmal bleibt einem dabei das Herz stehen und dann fragt man sich, ob man mit seiner Struktur wirklich gut unterwegs ist. Beispielsweise beim »Maigret und der Kopflose« von Kiepenheuer & Witsch.
Wenn jemand dafür gesorgt hat, dass wir uns reichlich zu Ostern, Pfingsten, Nikolaus und Weihnachten beschenkt fühlen, dann ist es Diogenes. Eine wirklich prächtige Idee diese Gesamtausgabe. Für mich persönlich kam sie jetzt etwa ein halbes Jahr zu früh, schließlich ist die Webseite jetzt erst fertig geworden. Jetzt aber die Würdigung.
Das es sie gibt, habe ich schon erwähnt. Was darin erscheint, noch nicht so genau. Wie schon erwähnt, bin ich gerade beim Umbau und tue so wenig wie möglich an den alten Daten, die ich sowieso noch komplett migrieren muss. Aber hier soll nun die Information kommen, was wann erscheint.
Was für seltsame Geschichten es gibt: Um 1853 verlor Joshua Abraham Norton in San Francisco seinen Verstand und erklärte sich kurze Zeit später zum Kaiser von Amerika und Protektor von Mexiko. In der sonnigen Stadt Kaliforniens war man willig und erkannte diesen Anspruch an. Dem harmlosen und gutmütigen Norton wurde so manche Huldigung entgegengebracht: Er bekam freies Essen und freie Unterkunft.