Wer am Sonntag, dem 19. Februar 1939, in seine »Pariser Tageszeitung« schaute, um im neuen Fortsetzungsroman von Simenon zu schmökern, der dürfte enttäuscht worden sein. Denn entgegen der Eigenanzeigen der Zeitung, ging es mit der Veröffentlichung erst am folgenden Montag los. Es sollte die deutsche Erstveröffentlichung von »Die Selbstmörder« sein.
Bisher wurde auf diesen Seiten als erste deutsche Übersetzung von »Der Mann aus London« die Ausgabe aus der Schlesischen Verlagsanstalt aus dem Jahre 1935 genannt. Bemerkenswert früh für einen Non-Maigret. Es gab jedoch eine Veröffentlichung, die einen Tick früher startete: 1934 wurde die Geschichte in einer Übersetzung von Hilde Barbasch veröffentlicht.
An dieser Stelle wird viel Wert auf faktenbasierte Information gelegt und jedwede Spekulation ist dieser Rubrik völlig fremd. Ich beliebe zu scherzen, schon klar. Ein wenig lockt es, darüber zu spekulieren, was Werner B. bewogen hat, im Inhaltsverzeichnis von »Meistererzählungen« alle Erzählungen mit einem roten Punkt zu versehen.
Ich hatte ja gerade beschrieben, was für eine »blöde« Arbeit die Zuordnung von Ausgaben zu den Covern ist. Manchmal bleibt einem dabei das Herz stehen und dann fragt man sich, ob man mit seiner Struktur wirklich gut unterwegs ist. Beispielsweise beim »Maigret und der Kopflose« von Kiepenheuer & Witsch.
Gerade eben hatte Maigret ein paar Juwelierdiebe abgefertigt und war drauf und dran mit Janvier eine Zwiebelsuppe essen zu gehen, da klingelte das Telefon. Man meldete Maigret einen Mord und da er sowieso schon übernächtigt war, machten sich die beiden Beamten auf den Weg zur Leiche.