Les Obsessions du Voyageur


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Bereits im Mai diesen Jahres erschien (in französischer Sprache) ein Band, in dem Reisereportagen Simenons zusammengefasst wurden. Der Band mit dem Titel »Georges Simenon. Les Obsessions du Voyageur« wurde von Benoît Denis zusammengestellt, erschien bei La Quinzaine Litteraire und kostet etwa 25 Euro.

Damit würden sich die Neuigkeiten schon fast erschöpfen, da ich nicht herausfinden konnte, mit welchem Inhalt der Band bestückt worden war. Wenn es da nicht die Berliner Literaturkritik geben würde, die vor geraumer Zeit auf eine Besprechung hinwies, die in »Le Monde« erschienen war.

Patrick Kéchichian meint in dieser Kritik, dass sich Simenon in seinen Reportagen nicht gerade das beschreiben würde, was man lang läufig als Reisender beschreibt. Entweder hat Simenon keinen Blick für das Exotische oder er betone ausdrücklich das, was so ähnlich in der Heimat zu finden sei. Nicht Offenheit und Neugierde würden transportiert werden, Wut und Frustration meint Patrick Kéchichian entdeckt zu haben.

Desweiteren ist der Le Monde-Autor der Meinung, dass die Urteilsfähigkeit in Sachen Politik sehr fragwürdig sei.

Doch sei er auch ein Misanthrop, bisweilen gar cholerisch und ungerecht, so verstehe Simenon es dennoch auf beeindruckende Weise zu sehen, zu hören und zu fühlen.

Die Beurteilung des Autoren erstreckte sich auf die Texte Simenons. Den Band selbst, der in der Collection »Voyager avec…« des Literaturmagazins herausgegeben wurde, findet er eine starke und gut kommentierte Zusammenstellung.