Das nahende Jubiläum


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Wenn man sich umschaut, so ist der Literaturbetrieb geprägt von Jubiläen. Die sind gut für den Verkauf: Da wäre der 80. Geburtstag von Maigret und wir hätten auch den 20. Todestag von Simenon. Geburtstage werden sicher lieber genommen, aber wie man in Frankreich sieht, geht es auch mit den Sterbedaten.

Bei unserem letzten Besuch in Frankreich haben wir auch die Buchhandlungen heimgesucht. Schließlich war ich ja immer noch versucht, den dritten Band der Pléiade zu erstehen. Es war keine große Buchhandlung und gehörte eindeutig keiner Kette an, also so eine Buchhandlung, wie ich sie mag. Die Frage war, ob sie etwas von Simenon haben würden.

Da war ich schon erstaunt, dass eine so große Fläche für Simenon anlässlich des 20. Todestages eingeräumt wurde. In dem Regal befanden sich sowohl Maigrets wie auch Non-Maigrets. Auch ein Band mit Geschichten aus der Vor-Maigrets-Zeit war zu finden (übrigens in einer neuen Aufmachung). Nun war ich ja doch ein wenig neugierig und habe mir noch die anderen Regale angeschaut. Bei den »normalen« Schriftstellern war nichts zu finden, dafür war die Krimi-Abteilung sehr gut bestückt mit Maigrets wie auch Non-Maigrets. Der französische Buch-Käufer kann, wenn er nach Simenons sucht, nicht klagen - und bevor jetzt Einspruch erhoben wird: Zumindest in dieser Buchhandlung nicht. (Wenn ich auch beobachtet habe, dass in Paris auch kein Mangel an Maigrets- und Non-Maigrets herrscht.)