Unerhört günstige Gelegenheit


Das Paket kam unverhofft. Ein schweres Paket mit einer mir unbekannten Absenderadresse. Schnell wurde das Paket geöffnet und es lachte mir ein Karton entgegen, auf dem »Best of Diogenes« stand. In einem blauen Kreis stand in weißer Schrift »Sixpack plus«. Aha! Das Messer hatte ich noch in der Hand, da konnte ich dieses literarische Sixpack schnell öffnen und nach einem kurzen Nachzählen wusste ich auch, wie man auf das Plus kam. Diese Kollektion wurde vom Diogenes-Verlag als Geschenk zum 100. Millionstem Taschenbuch, das Diogenes verkauft hat, herausgegeben. Wenn das kein Grund zum feiern ist. Das Sixpack lässt sich in der Tat so gut transportieren, wie es der Name verspricht und ist zudem günstig zu haben: 20 Euro für sieben Bücher, 3.50 Euro für einen einzelnen Band.

So ergibt sich für den Maigret-Sammler (dies ist kein Verschreibser!) die einmalig günstige Gelegenheit an eine wahrhaft seltene Maigret-Erzählung heranzukommen: »Der Drohbrief« erschien bisher nur einmal in einem Tintenfass (2000). Jetzt ist es wieder zu haben. Das in der wahrhaft kriminellen Umgebung von Chandler, Hammett, Francis und Ingrid Noll. Hat man einmal angefangen zu lesen, hört man nur auf, wenn man zu einem anderen Buch des Sixpacks greift.

Dass Simenon in dem Krimi-Band auftaucht, dies hatte ich vor einiger Zeit schon erwähnt. Ebenfalls erwähnt wurde bei der Gelegenheit, dass Simenon in dem Band »Stories« zu finden ist. Dort ist er nun mit der Erzählung »Die Frau des Lotsen« zu finden.

Überraschend fand sich auch in einem dritten Band noch etwas von Simenon, so wie ich es insgeheim auch erwartet hatte. Allerdings überraschte mich die Auswahl: Im Band »Erlebte Geschichten« findet sich nicht einer der autobiographischen Texte Simenons sondern ein Ausschnitt aus dem Briefwechsel Simenons mit Federico Fellini. Er dürfte in ähnlicher Form im letzten Simeonn-Lesebuch veröffentlicht worden sein. Kontrolliert habe ich es allerdings nicht.