Paris – chez Simenon


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Wer kennt nicht das Problem? Man steht in Paris in einer beliebigen Straße und fragt sich, ob einem der Name bekannt vorkommen müsste. Vielleicht taucht so eine Frage ja nicht in der französischen Metropole auf, sondern an einem ungemütlichen Herbstabend im heimischen Wohnzimmer. Bevor man jetzt sämtliche Simenons durchforstet, die man hat, wäre es gut, wenn es ein Werk gäbe, in dem man unkompliziert nachschlagen könnte. Ein solches Buch gibt es schon. Michel Lemoine hat »Paris – chez Simenon« geschrieben und im Jahr 2000 in der Société d'Edition le belles lettres« herausgebracht. Für den stolzen Preis von 29 Euro dürfte der Simenon-Wissensdurstige alles über die Pariser Ecken erfahren, in denen Simenon- insbesondere Maigret-Romane gespielt haben.

Der Vorteil des Buches: eine verhältnismäßig große Schrift. Daraus resultiert unmittelbar ein Nachteil. Das Format ist um einiges größer als A5 und 320 Seiten auch nicht gerade sehr dünn, eignet sich also bei einem Paris-Besuch nicht als steter Begleiter. Als Begleiter im Sessel ist es aber sehr angenehm. Michel Lemoine, ein bekannter Simenon-Kenner, hat das Buch in 21 Kapitel unterteilt. In ihnen sind sämtliche Arrondissements mit den verschiedenen Quartieren beschrieben. An einigen Stellen greift Lemoine auf Zitat aus Romanen Simenons zurück.

Das Buch enthält ein ausführliches Werk- und Personenverzeichnis, mit dem man gezielt suchen kann. »Paris – chez Simenon« ist der erste Band einer Reihe »Bibliothèque Simenon«. Lemoines Resultat mühsamer Kleinarbeit lädt zum Stöbern ein, versteht sich gleichzeitig im Gegensatz zu Carlys »Maigret traversées de Paris« auch als Nachschlagewerk. Man darf gespannt sein, was in dieser Reihe noch zu erwarten ist.