Die häufige Erwähnung einer Lokalität im Maigret-Universum ist kein Indiz dafür, dass diese tatsächlich existiert hat – die »Brasserie Dauphine« kann als Beweis dafür gesehen werden. Mal streute Simenon wahrhaftiges Lokalkolorit ein, oft entsprang ein Restaurant oder ein Bistro seiner Fantasie. Leichter herauszufinden, was wahr ist, macht es einem der Lauf der Zeit nicht. Diesmal: das »Manière«.
»Moment, wo bin ich denn gerade?« Das kam mir bei dieser kleinen Affäre in den Sinn und unweigerlich auch die Frage, ob ich falsch liege, Simenon oder der Übersetzer. Aufgrund einer angeborenen Macke habe ich sehr ungern Unrecht, was aber nicht bedeutet, dass, wenn ich mich bestätigt sehe, ich unbedingt die Hände wie bei einem Sieg hochreiße. Diesmal geht es um Flüsse.
So viele lose Fäden – doch an welchem beginnt man zu ziehen? Der Roman »Die Verbrechen meiner Freunde« macht es einem nicht leicht. Angefangen bei der Frage, warum Georges Simenon die Bezeichnung »Freunde« im Titel verwendete, über »Nanesse« bis hin zu dem im Mittelpunkt stehenden Hyacinthe Danse. Hinzu kommt der Abgleich von Realität und Fantasie.
Ein – zugegeben – alberner Gedanke: Obwohl ich die Woche mit Simenon beschäftigt war, gab es keinen »Output«. Das erzeugt in mir das Gefühl, ich wäre faul gewesen. Dankbar bin ich, dass mich dieses nicht beschleicht, wenn ich wirklich NICHT an Simenon und Maigret dran bin. Simenon hatte sich 1979 geraume Zeit nicht mit dem Kommissar beschäftigt. Dann schrieb er einen Brief.
Mit dem Louvre hat Paris das größte Kunstmuseum der Welt. Wer Lust verspürt, sich kulturell in dem Museum zu vergnügen, sollte nicht zu viel Zeit mit An- und Abfahrt verplempern. Eine Adresse, die Sie dafür in Erwägung ziehen können, ist das »Hôtel du Louvre« – welches seinen Namen völlig zurecht trägt. Eine Ersparnis im Reisebudget wird sich durch diese Wahl der Absteige nicht einstellen – im Gegenteil.
Noch nicht ganz ein Jahr ist es her, da wurde an dieser Stelle über den Werkführer von Peter Kaiser berichtet. Der damalige Beitrag hatte nur einen kleinen Schönheitsfehler: Der besprochene Romanführer war schon nicht mehr verfügbar und im besten Fall nur noch antiquarisch zu erhalten. Diesmal sind wir definitiv früher dran. Die zweite Auflage ist gerade erschienen und ist in jedem Buchladen erhältlich.
Da hatten sich zwei gefunden, mag man ausrufen, wenn einem die Geschichte zu Ohren kommt. Auf der einen Seite ein Amerikaner, der in Paris gestrandet war und sich mit Gaunereien über Wasser hielt. Auf der Anderen der verzogene Spross einer bürgerlichen Familie aus französischen Seine-Metropole, der den gleichen Weg gewählt hatte. Einer von ihnen sollte das Zusammentreffen nicht überleben.
Als Simenon-Interessierte bekommen wir nicht ganz so viel mit, wie wir uns das immer wünschen. Nicht einmal am Zaun steht, man steht vor einer Mauer und ist angewiesen, das Vögelchen kleine Brotkrumen über diese Barriere tragen. LINE-UP CINÉMA hat auf seiner Webseite verraten, worum es in dem Film »Belle« geht, der derzeit mit Charlotte Gainsbourg gedreht wird.
Wer nach dem Lesen der Geschichte verstört ist, reagiert normal – dass war mein Schlusssatz in der Beschreibung zu »Der Schnee war schmutzig«. Die Intensität der Story Simenons bleibt und wer schnell eine hässliche Schilderung von Ereignissen hinter sich bringen möchte, der ist mit der gemalten Version wahrscheinlich besser dran. Hübsche Bilder erwarten Leser:innen nicht.
Erst ein spätes Treffen in einem Café, wobei der Einladende nichts sagte. Auf dem Heimweg wollte Maigret jemand eine Kugel auf den Pelz brennen. Er wünschte sich, es würde besser laufen. Am nächsten Tag ging er in der Früh über den Square d’Avroy. In der Übersetzung heißt es: »[...] des Square d’Avroy, den Maigret gerade überquerte [...]«. Da wurde dem Übersetzer wohl ein Bär aufgebunden.
Vor geraumer Zeit wurde an der Stelle von dem Wirken des Journalisten Pem berichtet. Der Mann hatte Deutschland aus Gründen verlassen und sich schließlich in England niedergelassen, von wo aus er über kulturelle Angelegenheiten schrieb – veröffentlicht in der deutschen Exil-Presse in New Yorker oder auch in der Wiener »Weltpresse«. Und in Letzterer thematisierte er Simenon.
Die Webseite besteht nicht nur aus Worten und ein paar Bildern. Eine Menge Technik ist ebenfalls mit im Spiel. Was sich an dieser im Unterbau von maigret.de geändert hat oder was sich an der Gestaltung änderte, fasse ich regelmäßig zusammen. Vielleicht finden die geschätzten Leser:innen Hinweise auf Funktionen, die sie in Zukunft auch gern auf der Webseite nutzen wollen.