Mehr für Kinder


Ich weiß nicht, wie groß die Margen in den verschiedensten Unternehmungen sind. Im Lebensmittel-Einzelhandel sind sie recht gering, beim Verkauf von Atom-Kraftwerken werden sie wohl etwas höher sein. Aber so etwas lässt sich in der Regel schwer vergleichen. Manchmal stockt einem aber doch der Atem und man denkt sich: Finanzkrise, was für eine Finanzkrise?

In der Tat scheint sie in manchen Bereichen noch nicht angekommen zu sein, denn es ist ja eigentlich erfreulich, wenn man solche Sätze lesen kann wie, diesen hier:

... wobei sich die Margen in den drei Jahren seit der Privatisierung [...] von 53% auf 62% verbessert haben.

Nein, es ist nicht von der Deutschen Telekom die Rede, die würde sich vermutlich über einen Margen-Anstieg von 5,3% auf 6,2% schon freuen, spielt also in einer ganz anderen Liga. Was einem, bei diesen Zahl durch den Kopf geht ist: Wenn jemand mit solchen Margen hantiert, könnte es sein, dass die Kunden abgezockt werden?

Das will ich aber gar nicht werten, sondern einfach nur berichten, um wen es sich hierbei handeln. Die Zahl stammt aus dem Geschäftsbericht der Firma Chorion, die man verkürzt als Rechtehändler bezeichnen könnte, und sich vor allem um das Vermarkten von Produkten für Kindern handelt. Dabei geht es gerade auch um das Fernsehgeschäft.

Nun sind Kinder natürlich im Simenon-Kontext auch immer wieder interessant, sei es in literarischer und in biographischer Hinsicht. Bei Chorion handelt es sich aber um einen Vermarkter von literarischen Rechten, beispielsweise von Agatha Christie:

Chorions Sparte Literary Estates mit dem angeschlossenen TV- und Filmvertrieb erwirtschaftete ebenfalls gute Ergebnisse. Das wichtigste Eigentum, der Nachlass von Agatha Christie, macht einen bedeutenden Anteil der Einnahmen dieser Sparte aus. Hier trat Julia McKenzie die Nachfolge von Geraldine McEwan als Miss Marple an und hält damit das Profil dieses äußerst erfolgreichen Fernseheigentums aufrecht.

Und dazu gehört auch Simenon. Denn Chorion kümmert sich neben dem Kinderkrams und Miss Marple auch um den Kommissar. Der aber in dem Geschäftsbericht nicht weiter erwähnt wird.