Über die Story

Pierre Chave hatte so seine Probleme mit der Polizei. Als Wehrdienstverweigerer ist man in Frankreich der 30er Jahre nicht gern gesehen – ihm bleibt nichts anderes übrig, als ins Exil nach Brüssel zu gehen. Dort schlägt er sich als Regisseur an kleineren Bühnen durch, verfasst Texte für französische Blätter, die der anarchistischen Szene zugerechnet werden dürfen, und ist froh, der belgischen Polizei kein Dorn im Auge zu sein.

Das ändert sich mit dem Tag, an dem ein alter Kumpel, den alle nur Baron nennen, bei ihm auftaucht. Das schon sieht Chave gar nicht gern, denn er weiß um die Verwicklungen, die ihm dadurch drohen können. Aber es kommt noch schlimmer: der Baron berichtet von einer Aktion des Pariser Anarchistenkreises, bei der eine Fabrik in die Luft gesprengt werden soll. Für Chave ist das unakzeptabel. Gewaltlosigkeit ist sein oberstes Prinzip gewesen und er will nicht kampflos hinnehmen, dass man dieses Prinzip in seiner Gruppe aufgibt. Zumal als Bombenleger der kleine Robert auserkoren wurde, ein junger Mann, der sein Leben als Zeitungsbote fristet und keinen eigenen Willen zu haben scheint. Chave entschließt sich, das Risiko einzugehen und nach Frankreich zu fahren, um die Gruppe auf Gewaltlosigkeit zu trimmen.

Der Baron bleibt bei Pierres Frau und deren Sohn, der gerade Masern hat und im Bett rumquängelt. Schon am nächsten Morgen die große Überraschung: die Polizei steht vor der Tür und verlangt zu wissen, wo Chave sei. Der Baron will nichts sagen, die Frau Chaves, die gerade erst von dem Baron Nachricht bekommen hat, kann nichts sagen. In den nächsten Tagen wird sie von einem Kommissar regelrecht belagert. Sie möge verraten, wo ihr Mann ist oder sich hinbegeben hat; er würde verdächtigt, ein Bombenattentat zu planen. Chaves Frau hat darauf nur eine stereotype Antwort: sie wisse nicht, wo ihr Mann ist, er würde auch keine Bomben legen und wenn er überhaupt zur Gruppe gefahren ist, dann um ein solches Attentat zu verhindern. Der Kommissar mag das nicht glauben, aber immerhin hatten sie den Baron in der Hand, der prompt nach Frankreich abgeschoben wurde. Die dortige Polizei übernahm ihn dann diskret.

Der Mann ist dumm genug, direkt nach Courbevoie zu fahren, um Chave aufzustöbern und ihm mitzuteilen, was der schon lange ahnt: die Polizei ist hinter ihm her. Damit führt der Baron seine diskrete Gefolgschaft zu Chave. Der ist außer sich vor Begeisterung.

Der Baron, der nach dieser Begegnung erneut festgenommen wurde, hält übrigens wasserdicht und spielt auf Unwissenden:

»Wer hat am Kai mit dir gesprochen?«
»Ein Unbekannter, der mich um Feuer gebeten hatte…«
Er versuchte gar nicht, glaubwürdig zu wirken. Er fiel um vor Müdigkeit, verfiel schließlich in einen Halbschlaf, und alles, was er noch wusste war, dass er nichts sagen durfte, überhaupt nicht, denn wenn ihm das Unglück zustoßen würde, auch nur einziges Wort fallen zu lassen, lief er Gefahr, sich zu verheddern und die Würmer aus der Nase ziehen zu lassen.

Nun muss er noch vorsichtiger bei der Suche nach Robert sein, denn das Ziel – eine Flugzeugfabrik – hat er schon ausgemacht.

Bei der Suche stößt er aber auf ein anderes Problem als die Polizei: Robert hat kein Vertrauen mehr zu ihm, die Gruppe betrachtet ihn als Verräter und der Anführer der Gruppe erschießt einen Polizisten. Die Polizei glaubt an Chave als Mörder.

Da er in Courbevoie auffällt wie ein bunter Hund – kein Geld, verdreckte Kleidung, ungepflegtes Auftreten – entschließt sich Pierre Chave seinen Plänen in Paris Nachdruck zu verleihen.